Koloniales Erbe


Da Senckenberg über 200 Jahre alt ist, ist ein Großteil unserer Geschichte mit der Kolonialzeit verbunden, und viele Sammlungen beinhalten Objekte aus diesem Kontext. Wir fühlen uns daher nicht nur verpflichtet, uns mit den Spuren der Geschichte auseinanderzusetzen, sondern glauben auch, dass die Zusammenarbeit mit Partnern in Ländern des Globalen Südens große Chancen für Wissenschaft und Gesellschaft bietet.

Unsere Strategie für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit umfasst drei Hauptthemen:

  1. Sammlungen
    Ausführliche Diskussionen sowohl intern als auch extern in den Jahren 2019 und 2020 mündeten in ein Papier, das Senckenbergs Position in Bezug auf die Repatriierung menschlicher Überreste, die Restitution kulturell sensiblen Materials und den Austausch anderer Objekte, sowohl physisch als auch digital, beschreibt.
  2. Bildung
    Senckenberg trägt wesentlich zu Studiengängen bei, die Studierende und Nachwuchsforscher auf allen Ebenen in die Lage versetzen, in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft mitzuarbeiten. Dazu gehört ein Masterstudiengang über kuratorische und sammlungsbasierte Forschung, der bereits Studierende aus über 30 Ländern – viele davon aus sogenannten Entwicklungsländern – angezogen hat.  Im Rahmen dieses Kurses wurde eine Umfrage über den Zustand Naturhistorischer Sammlungen in (Ost-)Afrika durchgeführt und hier veröffentlicht. Jedes Jahr erhalten ausgewählte Studierende Stipendien aus dem Dietmar-Schmid-Bildungsfonds und von der Dr. Arthur Pfungst-Stiftung.
  3. Wissenschaftliche Zusammenarbeit
    Senckenberg unterhält ein sehr umfangreiches Netzwerk von Kooperationspartnern in über 140 Ländern. Viele unserer Fokusregionen liegen in einigen der sich rasch entwickelnden Länder der Welt (siehe Abb. unten).
Zwischen 2013-2019 hat Senckenberg 4,022 ISI Artikel in Kooperation mit Partnern aus 156 Ländern publiziert (Quelle: Web of Science: March 2020)