DFG-Projekt
Entwicklung neuer Digitalisierungsstandards zur Serienerfassung von Blattnervaturmerkmalen aus Herbarsammlungen mittels Mikroradiographie
Herbarien mit ihren großen Sammlungen rezenter und historischer Pflanzenbelege dokumentieren Veränderungen über historische Zeiträume und werden daher in der Forschung in jüngerer Zeit verstärkt als Umwelt-Archive benutzt (z.B. Klimawandel-Forschung). Insbesondere die Blattnervatur erwies sich als wichtiger Indikator für Veränderungen der Umweltbedingungen. Die traditionellen chemikalienbasierten Methoden zur Präparation der Blattnervatur sind allerdings destruktiv und zeitaufwändig und kommen daher für die Untersuchung großer Serien an Blattproben, wie sie z.B. in der Funktionellen Ökologie bzw. Biodiversitätsforschung benötigt werden, nicht in Frage. Neuere Studien zeigten, dass mikroradiographische Methoden eine vielversprechende, nicht-destruktive Alternative zur Darstellung der Architektur der Blattnervatur darstellen. Das Ziel des vorliegenden Projekts ist deshalb die (Weiter)Entwicklung von Radiographie-basierten Digitalisierungsstandards zur schnellen, nicht-destruktiven Erfassung von relevanten Merkmalen der Blattnervatur aus Herbarbelegen.
Das Projekt nutzt sowohl Sammlungen der botanischen Abteilungen von Senckenberg in Frankfurt und Görlitz (GLM, FR), als auch die methodische Expertise der Abteilung Messelforschung. Die digitalisierten Daten werden über Online-Datenbanken der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht.
Partner:
Georg Zizka, Julio Schneider (Senckenberg-Abteilung für Botanik und Molekulare Evolutionsforschung Frankfurt)
Jörg Habersetzer, Renate Rabenstein (Senckenberg-Abteilung Messelforschung und Paläoanthropologie)
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kontakt: Jens Wesenberg