Bei Dinos hat's gebrannt!

Wiederholte Buschbrände in der kreidezeitlichen Bahariya-Formation nachgewiesen

Der Senckenberger Dieter Uhl hat kreidezeitliche Holzkohle gefunden. Gemeinsam mit ägyptischen und brasilianischen Kollegen konnte er Holzkohlereste in den kreidezeitlichen Sedimentschichten der Bahariya-Formation nachweisen.
Die Forschenden zeigen, dass es in der für ihre einzigartigen Dinosaurierfunde bekannten Lokalität wiederholt zu großen Bränden gekommen ist – und sie schlussfolgern, dass solche Paläo-Feuer während der Kreidezeit auf dem Gondwana-Kontinent keine Seltenheit waren.
„Der Spinosaurus und weitere spektakuläre Dinosaurierfunde haben die sogenannte Bahariya-Formation weltberühmt gemacht!“, erklärt Prof. Dr. Dieter Uhl vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt und fährt fort: „Weit weniger bekannt sind die zahlreichen Pflanzenfossilien, die sich ebenfalls in den kreidezeitlichen Sedimentschichten finden lassen.“
Deshalb hat er sich nun mit einem internationalen Team auf die Suche nach solchen Pflanzenfossilien gemacht – „genauer gesagt nach den Pflanzenresten, die nach einem Feuer übrigbleiben“.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Brände in Nordafrika während des Treibhausklimas in der Kreidezeit keine Seltenheit waren und großen Einfluss auf das damalige Ökosystem hatten. Wir haben sowohl Farnüberreste als auch Rückstände von nacktsamigen und bedecktsamigen Pflanzen gefunden – das spricht dafür, dass verschiedene Vegetationstypen von den Feuern betroffen waren“, erläutert Dr. Haytham El Afty, Erstautor der Studie von der Mansoura Universität in Ägypten.
Laut der Studie sind insbesondere die identifizierten Farne leicht entflammbar und können eine schnelle Ausbreitung des Feuers bewirken – der höhere Sauerstoffgehalt in der kreidezeitlichen Atmosphäre begünstigt zusätzlich das Auftreten großer Feuer.
Auch die im Ökosystem lebenden Dinosaurier, wie der fleischfressende Spinosaurus, waren wahrscheinlich von diesen weitflächigen Bränden betroffen. „Ob sie direkt durch das Feuer, die Rauchentwicklung oder die enorme Hitze beeinträchtigt waren oder sich die Brände nur indirekt durch die Zerstörung der Vegetation auf die großen Reptilien auswirkten, ist bislang aber nur Spekulation“, schließt Uhl.

Die Studie erscheint heute im Fachjournal „Journal of Palaeogeography“.