So wird es in naher Zukunft in Müncheberg aussehen.

Richtfest bei Senckenberg in Müncheberg

Rund 25 Meter lang, 15 Meter breit und 11 Meter hoch wird das neue Senckenberg-Forschungsgebäude im brandenburgischen Müncheberg. Hier werden unsere Insektenkundler*innen zukünftig auf drei Etagen in hochmodernen Büros, Sammlungsräumen und Laboren ihrer Forschung nachgehen.

Die Arbeitsstätte wird ab November bezugsfertig sein, und sie ist einzigartig, denn sie setzt oberirdisch ausschließlich auf eine naturbelassene, leimfreie und massive Holzbautafelbauweise. Rund 1.000 Kubikmeter Holz werden zur Errichtung der Wände, Decken, Treppen und sogar des Aufzugschachtes verwendet. In Verbindung mit einer – bisher in Europa einmaligen – Kombination von drastisch reduzierter und innovativ angewendeter Haustechnik, entsteht so bis November 2023 ein emissionsfreies und energieautarkes Gebäude mit bisher nicht erreichten geringen Unterhalts- und Betriebskosten.
Nur etwa 70 Prozent der sonst benötigten Haustechnik werden in dem neuen Forschungsgebäude eingesetzt. Eingespart werden Heizkörper und Fußbodenheizung, Dämmung und Klimaanlage. Das Haus wird laut Planung bei Außentemperaturen zwischen -20 und +40 Grad Celsius angenehme und stabile Innenraumtemperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius einhalten – ohne aufwändige Regelungstechnik.
Zusätzliche rund 150 Quadratmeter Bürofläche, 240 Quadratmeter für die entomologische Alkohol-Sammlungen und etwa 270 Quadratmeter für Labore, darunter zwei spezielle DNA-Labore, um empfindliches, altes Erbgut zu sequenzieren, stehen den knapp 30 Senckenberg-Beschäftigen am Standort Müncheberg zukünftig zur Verfügung. Auch um dem dramatischen Insektensterben mit zügigen Lösungsoptionen – entwickelt mit verschiedenen Partnerinstitutionen – entgegenzuwirken.

Der Inbetriebnahme des Gebäudes, am Ende des Jahres, wird ein zweijähriges Monitoring folgen, das sämtliche spezifischen bauphysikalischen Gebäudedaten ermittelt und – für folgende innovative Neubauten – als Grundlage für weitere Verbesserungen dient.

Der wegweisende Neubau „Innovationsprojekt SDEI Müncheberg“ entsteht unter maßgebender Beteiligung von zahlreichen Architektur- und Ingenieurbüros aus Deutschland und Österreich. Für die Holzbauweise sind vorrangig der Bauteilhersteller THOMA und das Haustechnikbüro FIN (Future Is Now) unter Mitarbeit des Bauphysikbüros Zauner, alle aus dem Salzburger Land, sowie des Architekturbüros PASD aus Hagen verantwortlich.