Vogelschutzgehölze - Raum für seltene Arten
Blaumeise, Rotkehlchen, Zilpzalp, Kohlmeise – die Stadt bietet einer Vielzahl von Vögeln Lebensraum. Dieser wird angesichts der zunehmenden Verarmung von Feld und Flur immer wichtiger. Und das nicht nur für diese vier häufigsten Vogelarten, die in Frankfurter Vogelschutzgehölzen (kurz VGH) brüten – sondern auch für seltene Spezies wie Steinkauz, Goldammer, Gartenrotschwanz und Mittelspecht.
Die Arbeitsgruppe Biotopkartierung definiert Vogelschutzgehölze als „eindeutig abgegrenzte Strauch- oder Baumbestände, die zur Förderung der Diversität allgemein und speziell im Sinne des Vogelschutzes sichergestellt, gepflegt und entwickelt werden“. Allerdings sind VGHs nicht mit Vogelschutzgebieten gleichzusetzen, da sie nicht automatisch nach EU-Recht geschützt sind.
Die Arbeitsgruppe hat im Auftrag des Umweltamtes ermittelt, wie Pflege und Entwicklung der VGHs optimal gestaltet werden können. So empfiehlt sie, alle geeigneten Gehölze unter dauerhaften gesetzlichen Schutz zu stellen. Um als Bruthabitat zu dienen, sollte ein VGH mindestens 5000 Quadratmeter haben. Doch die Größe allein ist nicht entscheidend: Bestandteile wie Baumhöhlen, Totholz und Gewässer wirken sich besonders positiv auf die Artenvielfalt aus. Zudem sollte die Lebensqualität in einem Gehölz nicht zu sehr durch isolierte Lage und ein intensiv genutztes Umfeld beeinträchtigt werden.
In einem Netzwerk aus lebenswerten und geschützten Gehölzen finden nicht nur Vögel, sondern auch viele andere Tiere in Frankfurt ein Zuhause!
Im nächsten Beitrag geht es mit einem besonderem Vogel, dem Flussregenpfeifer, weiter!
Erhältlich im Buchhandel oder direkt über den Verlag:
Indra Starke-Ottich, Georg Zizka
Stadtnatur in Frankfurt – vielfältig, schützenswert, notwendig
2019, 252 Seiten, 198 Abbildungen, 11 Tabellen, umfangreicher Anhang
ISBN 978-3-510-61414-1
19,90 Euro