#Senckenbergliebling Vol.2

Astrid Reuter: Blaumeise

#8 vom 26.12.21


Der nächste #Senckenbergliebling gehört unserer jüngsten Patin! Astrid Reuter entschied sich vor fast zwei Jahren dazu, ihrer Enkelin Carla etwas ganz Besonderes zur Taufe zu schenken – nämlich die Patenschaft für die Blaumeise Cyanistes caeruleus. Hier ist ihre Geschichte:

„Ich selbst stamme aus Frankfurt und bin immer bemüht, ein bisschen Frankfurt zu verschenken. So bekam eine meiner Enkelinnen zur Taufe einen Apfelbaum auf dem Lohrberg. Beim nächsten Taufgeschenk überlegte ich mir, was man noch in der Region unterstützen könnte und stieß auf die Patenschaften für Ihre Exponate. Mit jedem meiner Enkel besuche ich irgendwann das Senckenberg Naturmuseum, und es ist jedes Mal ein Event. Da die kleine Carla eine begeisterte Zoogängerin und Vogelfütterin ist, verschenkte ich die Patenschaft für die kleine Blaumeise. Ganz bewusst sollte es ein einheimischer Vogel sein, den sie beim Vogelfüttern im Garten sehen kann. Selbstverständlich haben wir das Exponat bereits besucht und ich habe mit Freude die Patenschaft verlängert.“

 

Vielen Dank für diese schöne Patenschaftsgeschichte, Frau Reuter! Wir haben ein paar Informationen zusammengestellt, die Sie ihrer Enkelin Carla bei der nächsten Sichtung einer Blaumeise erzählen können:

Die Blaumeise ist, wie Sie ganz richtig angemerkt haben, ein in Deutschland heimischer Vogel, der das ganze Jahr über in Gärten, Parks sowie Laub- und Mischwäldern beobachtet werden kann. Der gefiederte Geselle ist leicht zu erkennen an seinem gelben Bauch und der blauen Färbung, die sich vom Kopf über die Flügel bis hin zu den Schwanzfedern zieht und sowohl bei Weibchen als auch bei Männchen gleich aussieht – es gibt also keinen sogenannten Geschlechtsdiphormismus. Blaumeisen bringen außerdem nicht allzu viel auf die Waage: ausgewachsene Vögel wiegen nur so viel wie eine 20-Cent-Münze.

Obwohl sich Blaumeisen bevorzugt von Insekten, Larven und kleinen Spinnen ernähren, steigen sie in den kälteren Jahreszeiten aufgrund von Futtermangel auf Körner, Nüsse und Beeren um.

Zur Paarungszeit beeindruckt das Männchen potenzielle Weibchen mit einem aufdringlichen Reviergesang, welchen das Weibchen manchmal ebenfalls zur Verteidigung des Brutreviers ertönen lässt. Kleine Höhlen eignen sich am besten für das Gelege der Blaumeise, deshalb freut sie sich über hölzerne Nistkästen als Rückzugsort. Die Größe des Geleges variiert zwischen sechs und zwölf Eiern, welche ungefähr zwei Wochen bebrütet werden. Die Jungvögel werden nach dem Schlüpfen bis zu drei Wochen von ihren Eltern versorgt; dann werden sie flügge. Sie sind also etwas schneller als wir Menschen.

Trotz ihres niedlichen Erscheinungsbildes sollte man die blaugelb gefiederten Gesellen nicht unterschätzen. So manch größerer Vogel sieht sich im Winter an den Futterhäuschen den äußerst territorialen Meisen gegenüber, die sich nur allzu gerne um die wertvollen Samen und Kerne streiten.

Bereits in Buchdrucken aus dem 15. Jahrhundert wurden Meisen als gezeichnetes Zierelement verwendet, und Wilhelm Busch ließ sich von ihnen zu seinem Gedicht „Die Meise“ inspirieren.

Im Senckenberg Naturmuseum ist die Blaumeise im hinteren Vogelsaal ganz links in Vitrine 31 zu begutachten.

 

Liebe Frau Reuter, wir freuen uns darauf, Sie und Carla im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir der kleinen Carla viel Spaß beim Beobachten ihres #Senckenberglieblings in freier Wildbahn!