#Senckenbergliebling Vol.2

Beate Volkmann: Feuersalamander

#2 vom 14.11.21


Beate Volkmann war ihrem Schützling in freier Natur begegnet und entschied sich daraufhin für die Patenschaft des Feuersalamanders Salamandra salamandra. Mit uns teilte sie ihre Geschichte:

„Ich bin Patin eines Feuersalamanders, und das schon einige Jahre… und gerne auch auf Lebenszeit. Ich war von „Krabbeltieren“ – heimischen Amphibien und Reptilien, etc. – schon immer begeistert. Das liegt sicher auch daran, dass mein Vater Biologielehrer war und uns Kindern immer viel erklärt hat. Dass es dann der Feuersalamander und kein Frosch wurde, lag daran, dass ich einige Wochen vor meinem Besuch im Senckenberg-Museum in der Nähe des Uracher Wasserfalls gleich vier (!!!) lebende Exemplare beobachten (und auch fotografieren) konnte. Das war so ein tolles Erlebnis, dass ich mich dann spontan beim Besuch im Museum für die Patenschaft entschlossen habe. Normalerweise besuche ich „meinen“ Feuersalamander einmal im Jahr, da ich doch ein bisschen weiter weg wohne. Aber ich bin mir sicher, Sie passen gut auf ihn auf.“

 

Herzlichen Dank für Ihre Feuersalamander-Geschichte, Frau Volkmann! Gemeinsam mit unserem Herpetologen Prof. Dr. Gunther Köhler haben wir Wissenswertes über den gelb-schwarzen Lurch zusammengetragen:

Der Feuersalamander ist in Europa heimisch und gehört mit bis zu 20 Zentimeter Körperlänge zu den größten Schwanzlurchen in unseren Breitengraden. Besonders leicht zu erkennen ist diese Art an ihren leuchtend gelben Flecken, die sich über den ganzen schwarzen Körper ziehen [1]. Beide Geschlechter weisen die auffällige Färbung auf, allerdings sind die Weibchen oft etwas größer und schwerer als männliche Feuersalamander.

Die bunte Lurchart tritt vermehrt in Laubwäldern auf und besiedelt gerne Orte, die direkten Zugang zu kühlen Fließgewässern bieten. Feuersalamander sind vor allem bei Regenwetter und während der Nachtstunden aktiv, da sich diese Zeit am besten für die Jagd auf ihre bevorzugte Beute eignet: kleine bis mittelgroße Schnecken, Regenwürmer und andere wirbellose Organismen.[2]

Feuersalamander verfügen neben ihrer Nase über ein weiteres Geruchsorgan, nämlich das Jacobsonsche Organ. Dieses liegt zwischen Nase und Rachenbereich und hilft den Salamandern durch spezifische olfaktorische Wahrnehmung sowohl bei der Orientierung als auch beim Aufspüren eines Sexualpartners. Ebenfalls charakteristisch für Feuersalamander sind die auffälligen Ohrdrüsen, durch die in Gefahrensituationen ein giftiges Sekret abgesondert werden kann.

Anders als andere Lurcharten legen Feuersalamander keine Eier, sondern setzen bereits relativ weit entwickelte Larven ab. Während der Paarungszeit bleiben die Lurche an Land, bevor deren Larven im Frühjahr in Quellbächen, Tümpeln und Brunnen abgesetzt werden. Bei der Befruchtung des Weibchens ist dieses in der Lage, die Samen des Männchens über mehrere Jahre im Körper zu speichern. Daher kann sie über weite Zeiträume hinweg auch ohne Sexualpartner Eizellen befruchten und als Larven absetzen.[3]