#Senckenbergliebling Vol.2
Svenja Balonier: Meisendickkopf
#1 vom 07.11.2021
Eigentlich waren es die Elefanten, die Svenja Balonier im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt am besten gefielen – doch dann schenkte ihr Mann ihr einen neuen #Senckenbergliebling, den Meisendickkopf Falcunculus frontatus:
„Normalerweise zieht es mich im Senckenberg-Museum immer als erstes zu den Elefanten – egal ob als kleiner Senckenberg-Fan, als ich mit meiner Familie nach Frankfurt kam, oder jetzt, zwanzig Jahre später, nachdem ich Frankfurt zu meiner Wahlheimat gemacht habe. Mein #Senckenbergliebling ist aber ein ganz anderes Tier. Deutlich kleiner und es hat auch sonst so gar nichts mit meiner Begeisterung für Dickhäuter zu tun. Entdeckt habe ich es beim ersten gemeinsamen Besuch mit meinem Inzwischen-Mann. Er hat mir die Patenschaftsurkunde jetzt kurz nach unserer Hochzeit mit einem Augenzwinkern überreicht: Mein #Senckenbergliebling ist der Meisendickkopf. Ein Dickkopf für einen Dickkopf – ein „perfect match“. Sicher nicht der charmanteste Grund für die Wahl eines #Senckenberglieblings, aber eines der schönsten, außergewöhnlichsten Geschenke, die ich je bekommen habe. Auch wenn ich jedem stolz von meinem #Senckenbergliebling berichte, konnte ich meinen Meisendickkopf wegen Corona noch nicht besuchen, seitdem ich die Patenschaft übernommen habe. Das wird sobald wie möglichnachgeholt und dann wird der erste Weg zu meinem Dickkopf statt den Dickhäutern gehen.“
Herzlichen Dank für diese persönliche Patengeschichte, Frau Balonier! Mit Unterstützung des Leiters unserer Ornithologie, Dr. Gerald Mayr, haben wir ein paar spannende Fakten zu Ihrem kleinen Schützling herausgefunden:
Anders als sein Name vermuten lässt, ist der Meisendickkopf näher mit den Rabenvögeln als mit den Meisen verwandt. Er ist ein kleiner Singvogel, der in Australien beheimatet und vor allem im Südosten des Landes verbreitet ist [1]. Hier lebt er bevorzugt an den Rändern tropischer Regenwälder und auf Eukalyptusbäumen, vereinzelt jedoch auch in Menschennähe in Gärten und Parks. Die kleinen Vögel bleiben immer an einem Ort und gehören daher zu den Standvögeln. Die Männchen markieren ihre Reviere mit überaus lautem, glockenartigen Gesang.
Bei der Nahrungssuche hilft dem Meisendickkopf sein relativ großer, hakenförmiger Schnabel, mit dem er die Rinde von Bäumen zerhackt, um an die darunter versteckten Insekten und Larven zu gelangen. Je nach Jahreszeit nascht er aber auch gerne kleine Früchte, Beeren und Samen.
Meisendickköpfe gehören zu den monogam lebenden Vogelarten. Ihre napfartigen Nester bauen sie in Astgabeln von Bäumen und Büschen, wobei sie Eukalyptusbäume bevorzugen. Das Gelege besteht meist aus zwei oder drei Eiern, die über einen Zeitraum von wenigen Wochen abwechselnd von beiden Elternvögeln ausgebrütet werden. Weitere drei Wochen nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel flugfähig, bleiben jedoch auch dann noch einige Zeit bei ihren Eltern. [2]
Im Senckenberg Naturmuseum befindet sich der Meisendickkopf im hinteren Vogelsaal in Vitrine 28.
Liebe Frau Balonier, wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Freude mit Ihrem #Senckenbergliebling und freuen uns, Sie und ihren Mann bald wieder im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt willkommen heißen zu können.