Meiobenthonische Nematoda
Lebensgemeinschaften von Nematoden aus Tiefsee-Feldern mit Manganknollen
Langfristige Änderungen der Lebensgemeinschaften von Nematoden aus Tiefsee-Feldern mit Manganknollen
Der Manganknollengürtel im äquatorialen nordöstlichen Pazifik (Clarion-Clipperton Grabenbruch) ist ein potentiell interessantes Gebiet für zukünftige industrielle Förderung von polymetallischen Knollen. Die Manganknollen enthalten Nickel, Kobalt und Kupfer – Metalle, die für die Industrie von großem Wert sind. Der Manganknollenabbau kann schon bald beginnen. Aber vor dem Abbau sollte das Gebiet untersucht werden, um den möglichen Einfluss auf den Meeresboden und die Lebensgemeinschaften einschätzen zu können. Zuerst sollte die Biodiversität (Artenvielfalt) dokumentiert werden, die während der Mangan-Förderung zerstört werden könnte.
Im Juni 1986 begann IFREMER eine umfassende Untersuchung eines Tiefseegebietes mit Manganknollen im Clarion-Clipperton Grabenbruch (14°N 130°W, Tiefe 5000 m; Ausfahrt NIXO-47). Die Ergebnisse der Nematodenuntersuchung wurden von Renaud-Mornant & Gourbault (1990) veröffentlicht. 2004 fand die zweite Expedition (NODINAUT) statt. Meiobenthonische Proben wurden in demselben Gebiet gesammelt. Wir haben die Nematoden in diesen Proben untersucht und rausgefunden, dass sich die Lebensgemeinschaft der Nematoden von der in 1986 dokumentierten deutlich unterschied (Miljutina et al., 2010). Die Unterschiede in den beiden Bestandsaufnahmen könnten durch langfristige Umweltveränderungen verursacht worden sein, wie z.B. die Verfügbarkeit von organischem Material auf die Meeresboden oder starke geologische Aktivität in der Region.
Während der Expedition BioNod in Jahr 2012 wurden erneut meiobenthonische Proben in dem Gebiet gesammelt. Wir untersuchen die Artengemeinschaften der Nematoden und vergleichen sie mit den bisher vorhandenen Daten. Unser Ziel ist es, die natürlichen langfristigen Veränderungen der Nematodengemeinschaften der Region zu erfassen, um sie von den möglichen durch anthropogene Einflüsse verursachten (durch den Manganknollenabbau), unterscheiden zu können.