In memoriam Peter Kulka

Senckenberg hat Peter Kulka viel zu verdanken. Als Senckenberg die Chance ermöglicht wurde, die in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Gebäude „Alte Physik“ und das „Jügelhaus“ im Rahmen der Sanierung und Modernisierung des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt umzubauen, galt es, ein sensibles Architekturbüro zu finden, das die Gratwanderung zwischen Denkmalschutz und Funktionalität zu meistern versprach. Mit Peter Kulka wurde eine charismatische Person gewonnen, die fachlich kompetent und zugleich ästhetisch versiert die Planungen übernommen hat.

„Es liegt nicht in meinem Interesse, hier nachzubauen, ebensowenig das Verschwundene wieder neu entstehen zu lassen […] Es bedarf eines Konzepts, das von einer gewissen Sensibilität und Zurückhaltung geprägt ist“, so Peter Kulka im Jahr 2014.

Zu diesem Credo stand er über die zehnjährige Umbauphase und hat die wesentlichen Elemente der historischen Konfiguration wieder aufgenommen, in die Architektursprache von heute übersetzt und ein großes Werk hinterlassen. Sein Bauwerk wurde im Mai 2023 mit dem BDA-Architekturpreis ausgezeichnet und erhielt die Martin-Elsaesser-Plakette.

Für uns Senckenberger*innen ist das neu entstandene Gebäudeensemble an der Senckenberganlage eine „Architekturikone“, ein lebendiges und funktionales Haus. Mehr noch: Es bietet Raum zur Entfaltung für kreative Wissenschaft und zukunftsfähige Forschungsarbeit auf höchstem Niveau. Es erzählt seine bisherige Geschichte weiter – die Peter Kulka mitgeschrieben hat.