Görlitz wird am 25. September zur Filmpreisstadt
Nicht nur auf den Görlitzer Straßen zeigen sich aktuell Filmgrößen – auch im Veranstaltungssaal im Humboldthaus kommen am 25. September bedeutende Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Naturfilmszene zusammen. Denn an diesem Wochenende wird der Görlitzer Meridian Naturfilmpreis an Ingrid und Heinz von Matthey verliehen. Das Ehepaar wird vom Förderkreis Naturkundemuseum Görlitz für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Die Naturfilmer und Produzenten Heinz und Ingrid von Matthey gehören zu den Pionieren des deutschen Naturfilms. Seit den 1960er Jahren sind sie im Filmgeschäft aktiv und schufen ein beachtliches Werk von mehr als einhundert Filmen, für die sie viele internationale und nationale Preise erhielten. Jahrzehntelang produzierte das Ehepaar unter anderem Filme für ARD, ZDF und ARTE. Unvergessen ist zum Beispiel ihre Dokumentationsreihe „SMS aus der Urzeit“ mit Volker Arzt. In ihrer Laufbahn förderten sie stets auch Nachwuchstalente, von denen einige heute zu den bedeutendsten Vertretern dieses Genres zählen. Seit ihrem Rückzug aus dem aktiven Filmgeschäft engagieren sich Ingrid und Heinz von Matthey ehrenamtlich für verschiedene Naturfilmfestivals.
Heinz von Matthey startete seine Laufbahn als Werbefotograf und besuchte eine Schweizer Filmakademie. Mit diesem Rüstzeug ausgestattet, arbeitete er zwanzig Jahre als Kameramann, Autor und Regisseur für Reise- und Naturreportagen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Filme für die Reihe „Länder, Menschen, Abenteuer“ für SDR/SWR oder Kooperationen mit Ernst Waldemar Bauer für „Wunder der Erde“. Ab 1989 produzierten Ingrid und Heinz von Matthey mit ihrer eigenen Firma und einem Stab freier Mitarbeiter über 100 Filme. Besonders bekannt sind ihre Filme „Die Welt in der Wanne“, „Tiere, die Geschichte schrieben“ oder auch „Kluge Vögel“. Das Ehepaar aus Waiblingen in Baden-Württemberg freut sich auf ihren Besuch in Görlitz. Schon 2019 waren Sie beim Görlitzer Meridian-Naturfilmpreis zu Gast – damals als Laudatoren für die Preisträger Annette und Klaus Scheurich.
„Das Besondere an diesem kleinen und feinen Filmpreis in „Görliwood“ ist, dass die Veranstaltungen den Görlitzern offen stehen und vor der Preisverleihung die Möglichkeit besteht, eine Auswahl der Filme aus dem Schaffenswerk der Preisträger zu erleben und mit ihnen darüber zu diskutieren“, sagt der Förderkreisvorsitzende Thomas Neumann.
Diese Werkschau mit ausgewählten Filmen beginnt am 25. September um 14:00 Uhr im Görlitzer Humboldthaus (Platz des 17. Juni 2 in Görlitz) in Anwesenheit von Heinz und Ingrid von Matthey und zahlreichen früheren Naturfilmpreisträgern. Die beiden erzählen vor jedem Filmstart von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei den Produktionen. Gezeigt werden u. a. die Filme „Kolibris – Edelstein der Anden“, „Tiere die Geschichte schrieben – die Seidenraupe“ und „Auf der Spur der Küstenwölfe“, der legendäre Film über die Wölfe in British Columbia. Die Veranstaltung endet gegen 18:00 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Senckenberg Museum und an der Tageskasse im Humboldthaus (6 €, Familienkarte 12 €).
Die feierliche Preisverleihung findet am 25. September 2021 um 19 Uhr im Humboldthaus statt. Grußworte sprechen der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu sowie Staatssekretärin Andrea Franke vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Die Laudatio auf die Preisträger hält der bekannte Wissenschaftsjournalist und Naturfilmer Volker Arzt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung, in der auch Filmausschnitte gezeigt werden, ist frei.
Info: Seit 2001 vergibt der Förderkreis des Naturkundemuseums Görlitz den Meridian-Naturfilmpreis an herausragende Filmemacher. Es ist der einzige Naturfilmpreis in Deutschland, der das Gesamtwerk von Natur- und Wissenschaftsfilmen auszeichnet. Eine Fachjury aus TV-Produzenten, Naturfilmern, Wissenschaftlern und Buchautoren wählt die Preisträger aus. Mehr erfahren: http://goerlitzer-meridian.de/
Die Erforschung von Lebensformen in ihrer Vielfalt und ihren Ökosystemen, Klimaforschung und Geologie, die Suche nach vergangenem Leben und letztlich das Verständnis des gesamten Systems Erde-Leben – dafür arbeitet die SENCKENBERG Gesellschaft für Naturforschung. Ausstellungen und Museen sind die Schaufenster der Naturforschung, durch die Senckenberg aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse mit den Menschen teilt und Einblick in vergangene Zeitalter sowie die Vielfalt der Natur vermittelt. Mehr Informationen unter senckenberg.de.