Senckenberg-Generaldirektor Klement Tockner wird Mitglied im Wissenschaftsrat der Bundesregierung
Der Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Prof. Dr. Klement Tockner wurde heute – auf gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft – vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in den Wissenschaftsrat berufen. Der international führende Gewässerökologe berät nun für eine Laufzeit von drei Jahren die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs.
Der Wissenschaftsrat ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa und wurde am 5. September 1957 von Bund und Ländern auf der Grundlage eines Verwaltungsabkommens gegründet. Mit seiner Arbeit in den ersten Jahren nach seiner Gründung trug der Wissenschaftsrat wesentlich zum Fundament für ein international leistungsfähiges Wissenschaftssystem bei. In der Phase der deutschen Wiedervereinigung legte er die Basis für den Aufbau einer leistungsfähigen Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundesländern.
„Bis heute begleitet der Wissenschaftsrat wichtige wissenschaftspolitische Themen wie die Bildungsexpansion, die Exzellenzstrategie und die Ausweitung des Hochschulsystems, berät bezüglich Effektivität und Effizienz in Wissenschaft und Forschung und trägt zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems bei. Ich bedanke mich außerordentlich dafür, meinen Teil zu diesen wichtigen Aufgaben beitragen zu dürfen“, freut sich Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Tockner ist ein international führender Ökologe, der sich hauptsächlich mit der Dynamik und Biodiversität sowie mit dem nachhaltigen Management von Gewässern befasst. Er forscht an den Schnittstellen von Disziplinen wie etwa der Hydrologie, der Geomorphologie und der Ökologie und setzt sich für wissenschaftliche Exzellenz, transdisziplinäre Forschungsansätze und innovative Umsetzungen im praktischen Umweltmanagement ein.
Tockners wissenschaftliche Karriere begann mit seiner Promotion in Zoologie und Botanik an der Universität Wien. Nach Stationen in Ruanda, Uganda, Japan, Italien, der Schweiz und den USA erhielt er 2005 eine Titularprofessur an der ETH Zürich, ehe er 2007 dem Ruf auf eine Professur für Aquatische Ökologie an der Freien Universität Berlin folgte und zugleich die Leitung des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) übernahm, welches sich in den neun Jahren seiner Tätigkeit zu einem weltweit führenden Institut weiterentwickelt hat. Bis Ende 2020 bekleidete Tockner das Amt des Präsidenten des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Seit Januar 2021 ist er Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie Professor für Ökosystemwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt.