Senckenberg-Vortragsreihe: „Marine Rohstoffe aus der Tiefsee: mögliche Zukunft oder Science Fiction?“
Der weltweite Rohstoffbedarf wird auch in den nächsten Dekaden weiter wachsen. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Reihe „Unser blauer Planet? Fragile Meereswelten und ihre Erforschung“ beschäftigt sich damit, ob Rohstoffe aus der Tiefsee hierfür eine realistische und sinnvolle Lösung sind.
Eine mögliche Quelle für die zukünftige Rohstoffversorgung liegt in den Tiefen der Ozeane. Zu den Rohstoffen, die aus der Tiefsee gefördert werden sollen, zählen Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide.
Häufig werden diese als „nachwachsende“ Rohstoffe bezeichnet – eine irreführende Bezeichung, da ihre Entstehung mehrere Jahrtausende oder sogar Jahrmillionen dauern kann. Der mögliche Tiefseebergbau hätte erhebliche Auswirkungen auf die ozeanischen Lebensräume und Lebensgemeinschaften. Der Vortrag greift die Frage auf, ob sich dies rechtfertigen lässt und ob ein Abbau überhaupt ökonomisch lohnend oder technisch machbar ist. Um welche Mengen und Kosten geht es, und wer entscheidet, was erlaubt ist?
Der Geologe Sven Petersen erforscht u.a. die Entstehung und Entwicklung mariner Rohstoffe sowie das Potential der Rohstoffgewinnung aus dem Meer. Dabei beschäftigt er sich kritisch mit der Frage, ob sich die ökologischen Folgen des Tiefseebergbaus rechtfertigen lassen, zumal wirtschaftlicher Erfolg und ausreichende Erträge der geplanten Vorhaben nicht sicher sind.
Vortrag: Marine Rohstoffe aus der Tiefsee: mögliche Zukunft oder Science Fiction?
Referent: Dr. Sven Petersen (Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel)
Datum: Mittwoch, 9. Dezember, 19:15 Uhr
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Unser blauer Planet? Fragile Meereswelten und ihre Erforschung“, die Senckenberg in Kooperation mit dem GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel veranstaltet. Die Reihe widmet sich bis Ende Februar den Meeren und Ozeanen und ihrer Erforschung. An neun Abenden stellen Wissenschaftler*innen diesen artenreichen Lebensraum vor, beschreiben dessen Bedrohung durch Überfischung, Plastikverschmutzung und Erwärmung und geben Einblick in ihre Forschung.
Aufgrund der Covid19-Pandemie finden die Vorträge rein virtuell statt.
Sie können per Livestream unter www.senckenberg.de/live (ohne Kommentarmöglichkeit) oder über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit
Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Wer virtuell mit den Referenten diskutieren möchte, meldet sich per Mail bei julia.krohmer@senckenberg.de und erhält dann vorab die Zugangsdaten für das Zoom-Webinar.
Informationen zu allen Vorträgen, Referent*innen und Themen unter:
https://www.senckenberg.de/blauerplanet.