Senckenberg-Vortragsreihe
Vom Insektenmonitoring zur Pflege von Insektenwiesen und zurück – Wirkungskraft von Citizen Science in der Gesellschaft
Digitaler Vortrag am 8. Juni
Frankfurt am Main, den 01.06.2022. Spätestens seit der Veröffentlichung der „Krefelder Studie“ über den Rückgang der Biomasse fliegender Insekten ist das Thema Insektensterben in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. Die zur Bewältigung dieser Krise nötige Expertise ist aber weiterhin rar, denn es fehlt vor allem an entsprechend spezialisierten Fachleuten. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Vortragsreihe „Heute schon geforscht? Mit Citizen Science gemeinsam Wissen schaffen“ diskutiert anhand zweier erfolgreicher Senckenberg-Citizen-Science-Projekte, ob und inwieweit engagierte Bürgerwissenschaftler*innen diese Lücke füllen können.
Seit über 10 Jahren ist der Insektenrückgang nun ein regelmäßig in der Gesellschaft diskutiertes Thema. Mit zunehmendem Bewusstsein in der Bevölkerung stehen Insektenforscher*innen häufiger im Rampenlicht. Doch es gibt zu wenige Taxonom*innen – es wird mehr über Wildbienen geredet, als es ausgebildete Wildbienenkenner*innen gibt. Zudem sind die Ursachen für den Insektenrückgang vielfältig und komplex. Wie kann eine Transformation vom Insektensterben hin zur Erhaltung der für uns und für die Ökosysteme so wichtigen Insekten gelingen? Können engagierte Citizen Scientists die Lücken füllen und „einspringen“ – sowohl, was die Artenkenntnis angeht, als auch in Bezug auf notwendiges Handeln? In zwei Citizen-Science-Projekten in Sachsen wurden hierzu seit Jahren Erfahrungen gesammelt – darauf aufbauend sollen sie in den kommenden Jahren beträchtlich ausgeweitet werden.
Der Entomologe Matthias Nuß ist Sektionsleiter des Bereichs Schmetterlinge der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und ist an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten zur Insektenbiodiversität beteiligt. Ihm reicht es jedoch nicht, neue Arten zu entdecken und ökologische Zusammenhänge in der Natur zu beschreiben. Er möchte vielmehr alle Naturinteressierten in naturwissenschaftliches Arbeiten einbeziehen und, noch viel wichtiger, aus dem gewonnenen Wissen praktisches Handeln für den Naturschutz ableiten sowie die Menschen motivieren, dafür aktiv zu werden.
Vortrag: Vom Insektenmonitoring zur Pflege von Insektenwiesen und zurück – Wirkungskraft von Citizen Science in der Gesellschaft
Referent: Dr. Matthias Nuß (Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden)
Datum: Mittwoch, 8. Juni, 19:15 Uhr
Die Vorträge finden bis auf Weiteres online statt. Sie können per Livestream unter www.senckenberg.de/live (ohne Kommentarmöglichkeit) oder über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden. Wer virtuell mit den Referent*innen diskutieren möchte, meldet sich über den Anmeldelink im Senckenberg-Veranstaltungskalender an und erhält dann die Zugangsdaten für die Zoom-Veranstaltung.
Anmeldung und Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter:
www.senckenberg.de/heuteschongeforscht
Die Vortragsreihe rückt die Bürger*innenforschung in den Fokus und stellt anhand verschiedener Projekte und Beteiligungsmöglichkeiten ihre Bandbreite und ihr großes Potenzial vor.
Sie wird im Rahmen des Aktionsplans „Eine Welt in Bewegung“ der Leibniz-Forschungsmuseen veranstaltet.
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.