Vom Waldsterben der 80er Jahre zum Waldsterben in der Klimakrise
Nächster Vortrag der Reihe „Unsere Wälder“ am Mittwoch, 24. April 2024 im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Den Begriff „Waldsterben“ haben viele Menschen noch aus den späten 1980er Jahren im Ohr. Spätestens seit den sehr trockenen Jahren 2018 bis 2021 ist er wieder in aller Munde und in den Schlagzeilen. Im zweiten Vortrag der Reihe „Unsere Wälder – Sehnsuchtsort, Ökosystem, Lebensversicherung“ spricht der Forstwissenschaftler Prof. Dr. Michael Suda von der Technischen Universität München darüber, was an der heutigen Situation anders ist und wie wir mit ihr umgehen können.
Die Extremsommer der letzten Jahre haben die Wälder in Deutschland großflächig geschädigt. „Waldsterben 2.0“ taucht in diesem Zusammenhang inzwischen häufig als Schlagwort auf. Lässt sich diese Situation mit dem Waldsterben in den 1980ern vergleichen – oder was ist heute anders? Und lassen sich die Ursachen ähnlich einfach beheben wie damals? Die vielfältigen Ökosystemleistungen und Wirkungen des Waldes sind heute wichtiger denn je. Wie kann eine zukunftsfähige Behandlung aussehen, die diese Wirkungen erhält und eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel ermöglicht? Der Vortrag nähert sich diesen Fragen aus der Perspektive unterschiedlicher Interessengruppen und beleuchtet die sich auftuenden Spannungsfelder.
Der Forstwissenschaftler Michael Suda arbeitet an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften. In seiner Forschung und Lehre am Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik der TU München konzentrierte er sich auf die Analyse politischer Prozesse und Akteur*innen im Waldkontext und untersuchte Meinungsbildungsprozesse und Kommunikationsstrategien im Umfeld des Waldes. Der begeisterte Hochschullehrer gibt seine Erfahrungen in Kursen über Wissensvermittlung mit Humor weiter und erhielt bereits zahlreiche Preise für seine exzellenten Lehrveranstaltungen.
Vortrag: Vom Waldsterben der 80er Jahre zum Waldsterben in der Klimakrise
Referent: Prof. Dr. Michael Suda (TU München) Datum: Mittwoch, 24. April, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt
Vortragsreihe „Unsere Wälder – Sehnsuchtsort, Ökosystem, Lebensversicherung“
Wir alle sind auf Wälder angewiesen. Als großflächige naturnahe Ökosysteme bieten sie unzähligen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind gleichzeitig ein wichtiger Erholungsort für uns Menschen. Sie liefern Holz, Wasser, saubere Luft und regulieren das Klima. Aber schon immer stehen Wälder im Spannungsfeld verschiedenster Nutzungsanforderungen. Wie können sie diese künftig noch erfüllen? Denn auch der Klimawandel setzt den Wäldern weltweit zu. Gleichzeitig spielen sie eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die globale Erderwärmung. Wie kann eine klimaangepasste, nachhaltige Waldwirtschaft in Zukunft aussehen? Sind hierfür ganz neue Ansätze notwendig? Welche Rolle spielen einzelne Komponenten des Waldökosystems – und wie bewahren wir das große Ganze? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die begleitende Vortragsreihe zum mehrteiligen, transdisziplinären Ausstellungsprojekt „Wälder. Von der Romantik in die Zukunft“ und gibt bis Juli an insgesamt neun Abenden aktuelle wissenschaftliche Einblicke in die komplexe Vielfalt des Ökosystems Wald.
Alle Vorträge finden um 19:30 im Grünen Hörsaal in der Robert- Mayer-Straße 2 statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter:
www.senckenberg.de/waelder
Mehr Informationen zur gemeinsamen Ausstellung mit dem Deutschen Romantik-Museum und dem Museum Sinclair-Haus „Wälder. Von der Romantik bis in die Zukunft“ unter: www.waelder- ausstellung.de