Neue Substanzen: Weniger giftig dank smartem Moleküldesign. Bild: Prof. Klaus Kümmerer

Veranstaltungshinweis

Senckenberg-Vortragsreihe: „Die Planetaren Grenzen und die vielen Facetten der nachhaltigen Chemie“

Vortrag am 3. Mai 2023


Frankfurt, 28.04.2023. Das Anthropozän wird unter anderem dadurch charakterisiert, dass der Mensch große Mengen neuer Substanzen freisetzt. Diese haben durch ihren direkten Einfluss auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt sowie im Wechselspiel mit anderen planetaren Grenzen große Auswirkungen. Jedoch sind sie kaum zu quantifizieren, denn es gibt bisher keine Messung zum Beispiel von Chemikalienbelastungen auf globaler Ebene. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ nimmt den Ansatz einer nachhaltigen Chemie als Lösung dieses globalen Problems in den Fokus.

Immer mehr vom Menschen neu geschaffene Substanzen werden in großen Mengen ins Erdsystem eingebracht. Hierzu gehören vor allem synthetische organische Schadstoffe, Nanomaterialien, Kunststoffe, Metalle, Arzneimittel und vieles mehr. Weltweit sind inzwischen mehr als 350.000 chemische Stoffe auf dem Markt. Von den meisten Stoffen existieren keine ausreichenden Daten zu ihrem Gefahrenpotential in der Umwelt – weshalb ihre potentiell irreversiblen Auswirkungen nur schwer zu quantifizieren sind. Kürzlich haben Forschende gezeigt, dass wir die Belastungsgrenze des Erdsystems für diesen Parameter bereits überschritten haben. Was können und müssen die Wissenschaft Chemie, Industrie und industrieller Sektor dazu beitragen, um diese Entwicklung umzukehren?

Für Klaus Kümmerer, Professor für Nachhaltige Chemie und stoffliche Ressourcen, darf eine zukunftsfähige Chemie nicht nur die Funktionalität von Produkten in den Fokus nehmen, sondern muss bereits bei der Entwicklung deren „Lebensende“ und Alternativen im Blick haben.

Vortrag in Kooperation mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

Vortrag: Die Planetaren Grenzen und die vielen Facetten der nachhaltigen Chemie
Referent: Prof. Klaus Kümmerer (Leuphana Universität Lüneburg)
Datum: Mittwoch, 3. Mai, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt

Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“
Bereits 2009 veröffentlichte eine internationale Forschungsgruppe rund um den schwedischen Resilienzforscher Johan Rockström das Konzept der Planetaren Grenzen. Dieses beschreibt die neun globalen Prozesse, die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf unserem Planeten bestimmen. Diese Grenzen definieren einen „sicheren Handlungsraum“ für die menschliche Zivilisation auf der Erde. Dafür dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden, denn bei mehreren Prozessen gibt es Kippelemente im Erdsystem, bei denen ein Überschreiten abrupte und unumkehrbare Veränderungen hervorrufen würde. Doch bereits jetzt sind mehrere dieser Grenzen überschritten: Klimawandel, Landnutzungswandel, Unversehrtheit der Biosphäre und biogeochemische Kreisläufe (Phosphor, Stickstoff). Seit 2022 gehören auch neuartige Stoffe (Plastik und andere vom Menschen hergestellte Chemikalien) sowie Wasser dazu.

Die Vortragsreihe beleuchtet an neun Abenden die neun Grenzen und deren Zustand und zeigt Lösungsansätze auf, wie eine globale Transformation noch innerhalb der planetaren Grenzen gelingen kann.

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Die Vorträge dieser Reihe finden in Präsenz statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.

Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: www.senckenberg.de/PlanetareGrenzen

Pressematerial

PM_Vortrag Planetare Grenzen_nachhaltige Chemie

Bild Neue Substanzen: Weniger giftig dank smartem Moleküldesign.