Charles Mortram („Charlie“) fand im Jahr 1910 das bemerkenswerte Fossil. Sein Vater Charles Hazelius Sternberg, einer der erfolgreichsten Fossilienjäger seiner Zeit, beschrieb Fund und Ausgrabung der Mumie wie folgt:
„1910 war Charlie wieder bemerkenswert erfolgreich. Nahe dem Quellgebiet des South Schneider Creeks fand er ein besseres Exemplar als das berühmte, von Professor Lull erwähnte. Wie er das Exemplar fand, ist es wohl wert, erzählt zu werden. Er entdeckte einen großen Teil des Schwanzes, der aus einer rundlichen Masse an Sandstein herausragte; ein anderer Abschnitt war in dem Graben darunter. Zu dieser Zeit lagerte ich auf der anderen Seite des Cheyenne River und es dauert fast den ganzen Tag, um mit Charlie zurückzukehren, der in unserem Einspänner zu mir kam. Es war ein bitterkalter Abend als wir die Lokalität erreichten und anstatt zu schlafen, machten wir erst ein großes Feuer aus toten Pappelästen. Und als wir fertig waren, um das Feuer zu verlassen und zu Bett zu gehen, rechten wir die Glut weg und rollten unsere Betten auf dem warmen Grund darunter aus. Wir waren unter einer schützenden Steilwand, die uns vor dem Wind schützte. Auch am nächsten Tag wehte der Wind stürmisch und wir standen, unsere Pickel schwingend, auf der Kuppe, um die Schicht zu erreichen, auf der das Skelett in voller Länge ausgestreckt dalag.
Unsere Augen füllten sich schnell mit dem Sand, den wir mit un- seren Pickeln aufwirbelten; aber unser Enthusiasmus kannte keine Grenzen, und ich glaube, an dem Abend kamen die anderen Jungs, George und Levi, mit der Ausrüstung, schlugen ein Zelt auf und kochten uns in seinem Schutz eine gute Mahlzeit. Es war jedoch eine große Unternehmung, den Dinosaurier aus dem Aufschluss zu kriegen und ihn zur Eisenbahn nach Edgemont, South Dakota,
75 Meilen entfernt, zu schaffen. Es dauerte zweieinhalb Monate unermüdlicher Anstrengung. Das Skelett war offensichtlich nach seinem Tode in Treibsand versunken, da die Vorderbeine entlang der Seiten des Körpers nach oben erhoben und nach hinten gedreht waren, und so die perfekt erhaltenen Netze zeigten, die sie bedeckten. Der Kopf und der Hals waren zu ihrer vollen Länge ausgestreckt, während die Hinterfüße nach unten zeigten. Das Tier lag auf seiner Ventralseite mit ausgestreckter Bauchdecke. Der Schädel war vier Fuß lang. Rumpf und Kopf 12 Fuß und 2 Zoll und der Schwanz 5 Fuß und 6 Zoll. Der komplette Körper war mit Haut bedeckt, die jedoch nicht direkt an den Knochen hing wie in dem Exemplar im American Museum, das George 1908 gefunden hatte, sondern wie mit runden Muskeln bedeckt und als ob der Sand den Platz des ursprünglichen Fleisches eingenommen hätte. Aufgrund der Größe des Exemplars, und da ich entschlossen war, jeden Fetzen der Haut zu erhalten, waren die Teile, in die wir es zerlegten, sehr schwer, besonders die des Rumpfes, von denen eines um die 3500 Pfund wog. Es bedurfte beachtlicher Fähigkeit und vereinter Kraft von uns Vieren, um diese riesigen Massen an Stein und Knochen zu handhaben, vor allem auch weil wir keinen Flaschenzug hatten. Wir fanden jedoch heraus, dass wir mit ein paar Pappelstämmen als Hebel und Blöcken aus denselben als Widerlager die Teile etwas anheben konnten, und dann, während die Jungs es ein paar Zoll über dem Grund halten konnten habe ich Sand darunter geschaufelt und mit dem Griff der Schaufel festgestampft. Natürlich, wenn sie losließen, um einen neuen Ansatz zu finden, sank es wieder tief in den Sand, aber wir fanden, dass wir einen oder zwei Zoll gewonnen hatten. So den ganzen Tag schuftend hoben wir nicht nur ein Teil, das 3500 Pfund wog, vier Fuß in die Luft, sondern bewegten es auch einige Fuß auf die Seite, damit wir unseren Wagen darunter fahren und beladen konnten. Ich kam dann zu dem Schluss, dass, wenn vier Mann mit nichts mehr als Stämmen, Blöcken und Sand solch eine große Masse anheben und handha- ben konnten, die alten Ägypter mit Millionen von Arbeitern und unendlichen Mengen von Sand mit nichts mehr als solch einfachen Werkzeugen die Pyramiden errichtet haben konnten.
In Kisten verpackt wog das Exemplar fast 10000 Pfund. Ich schickte es zu Dr. Drevermann vom Senckenberg Museum in Frankfurt am Main. Ich werde niemals vergessen, welche Anstrengungen ich unternahm, um ihn dazu zu bewegen, dieses Exemplar aufzugeben oder ein anderes zu nehmen. Ein oder zwei Tage nachdem ich erfahren hatte, dass er mein Angebot angenommen hatte, erhielt ich ein Angebot von Dr. Brock vom Victoria Memorial Museum. Er wünschte, dass ich das Exemplar in Ottawa montieren sollte, und er bot mir den doppelten Preis, den ich von Senckenberg für das unmontierte Exemplar kriegen sollte. Aber es überquerte den Atlantik. Die letzte Nachricht, die ich von ihm erhielt, bevor dieser schreckliche Krieg alle Kommunikation abschnitt, war, dass der Kopf präpariert sei und dass es der beste bisher bekannte sei.“